Warum das Feuerwehr-Zeltlager der Oberen Aller Probleme hatte
Das Beste draus gemacht – so lautet das Fazit der Drackenstedter Feuerwehr nach dem Zeltlager für ihren Nachwuchs.
Ende April 2023 hatte man die Planungen für das Jugendzeltlager aufgenommen. Es sollte eine Fortsetzung des jährlichen Sommerhöhepunkts für die Jugendwehren der Oberen Aller werden. Aber daraus sollte und wollte nicht so recht was werden.
„Am 26. Mai bekamen wir eine Absage seitens der Verbandsgemeinde Oberen Aller. Begründet wurde das mit der geringen Teilnehmeranzahl“, heißt es aus dem Organisatorenkreis.
Allerdings, so betont Gemeindewehrleiter Johannes Erben auf Volksstimme-Nachfrage, „hätte von unserer Seite aus durchaus gern wieder ein Obere-Aller-Jugendcamp stattfinden dürfen. Es hätte aber deutlich anders laufen müssen als im Vorjahr. Da hatten die Feuerwehren insgesamt 50 Kinder angemeldet, wir hatten uns darauf entsprechend eingestellt – und am Ende waren es vielleicht 15 Teilnehmer. Da standen Kosten und Aufwand in einem ganz schlechten Verhältnis zum Nutzen.“ Aus dieser Erfahrung heraus pochte man diesmal auf verbindliche Zusagen und eine Mindestteilnehmerzahl. „Diese wurden trotz mehrfacher Erinnerungen im Vorfeld nicht erreicht, daher kam die Absage“, so Erben.
Die Ortswehren Drackenstedt und Wefensleben suchten sich daraufhin einen eigenen Weg, um das Zeltlager doch noch zu ermöglichen. Auch die Kollegen aus Völpke/Badeleben schlossen sich kurzerhand noch mit an. „Wir haben das über Spenden und Sponsoren organisiert“, erklärt Alena Prieske, Jugendwartin der Feuerwehr Wefensleben.
Dann das nächste Problem: Zelte und Feldbetten der Oberen Aller standen nicht zur Verfügung. „Und das einen Tag vor Beginn des Zeltlagers“, so Prieske. Man war davon ausgegangen, die Ausrüstung nutzen zu können, jedoch: „Da hätte man der Verbandsgemeinde als Träger und Eigentümer auch mal Bescheid geben sollen“, kritisiert Johannes Erben die mangelhafte Kommunikation seitens der Ortswehren. „Wir hätten das auch ganz kurzfristig noch regeln können, aber es kam keine Info mehr an die Verwaltung.“
Was offenbar daran lag, dass die Zeltlageristen sich anderweitiger Hilfe befleißigten: „Dank guter Verbindung zum THW Oschersleben und der schnellen Hilfe der Kameraden von dort konnten wir auf den letzten Drücker noch zwei Zelte und die Hälfte an Feldbetten organisieren. Von der Verbandsgemeinde Westliche Börde bekamen wir dann noch die fehlende Anzahl an Betten und sogar noch ein weiteres Zelt“, so Alena Prieske.
Und so konnte das Zeltlager auf dem Drackenstedter Sportplatz schließlich doch noch vonstattengehen – mit Volleyballturnier, Stockbrot, Popcorn, Freiluftkino, Disco, Löschangriff und einer kleinen Einsatzübung auf dem Anger, wo Unfallhilfe geleistet und ein Brand gelöscht werden musste.
Text: Ronny Schoof - Volksstimme