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Burg Ummendorf

Burghof
Vorschaubild Burg Ummendorf

Für die Burg existiert kein Gründungsdatum. (Die von Dr. Hansen aufgestellte Theorie, es wäre im Jahr 1178 gewesen, ist nicht nachweisbar). Urkundlich erwähnt wird die Burg Ummendorf erst in der sog. Landfriedensurkunde des Erzbischofs Dietrich im Jahre 1363. Der älteste derzeit bekannte Überrest ist der Burgturm, der nach Details der Bauausführung zu urteilen in der 2. Hälfte des 12.Jh., also in romanischer Zeit erbaut worden ist. Ein Geschlecht derer von Ummendorf ist zwar bekannt, hatte aber um diese Zeit schon nicht mehr seine Besitzungen in Ummendorf. Mitglieder der Familie werden in Urkunden genannt, die sich nicht auf Ummendorf, sondern andere Orte beziehen. Das heutige Ortswappen ist aus dem Familienwappen derer von Ummendorf entwickelt. Spätestens im 13.Jh. wurde die Burg zum Besitz des Magdeburger Erzbischofs. Damit ist sie landesherrliche Burg, die von adeligen Vasallen des Erzbischofs als Lehen verwaltet wird. Als Verteidigungsanlage verstärkt wird die Burg im Spätmittelalter an der Wende vom 14. zum 15.Jh. Die erste Aufstockung des Burgturmes und die Reste der äußeren Wehrmauer mit Rundtürmen sind aus dieser Zeit noch erhalten. Im Verlauf des 16.Jh. erfolgten Umbauten, die einen schlossartigen Charakter der Anlage im Renaissancestil zum Ziel hatten. Ablesen lassen sich diese Vorgänge an Inschrifttafeln (am Haupttor, am Kornhaus und im oberen Turmzimmer), und an Hand einer Abbildung des Ortes, die aus der Mitte des 17.Jh. stammt. Als im Jahre 1667 der Burgherr Andreas II von Meyendorff ohne Nachkommen verstarb, wurde dieser Umstand zum Anlass genommen, das Amt Ummendorf in eine Domäne umzuwandeln. Von da ab bis 1912 verwalteten Nichtadelige, bürgerliche Pächter die Burg mit ihren Ländereien und die zum Amt Ummendorf gehörenden Orte Ummendorf, Eilsleben und Ovelgünne. Immer wieder wurden Um- und Neubauten ausgeführt, die zum heutigen Erscheinungsbild der Burganlage beigetragen haben. Von der äußeren Wehrmauer mit Eckbastionen der spätmittelalterlichen Burganlage ist einiges erhalten, an der Südwestecke steht auf den Fundamenten des Eckturms ein „Lusthaus“, das sich der Amtmann Ursinus am Ende des 18.Jh. erbauen ließ. 1999 / 2000 teilrestauriert dient der Pavillon als zentraler Informationspunkt zum Kräutergarten, der sich in den Außenanlagen der Burg beendet und über 400 verschiedenen Nutzpflanzen enthält. Die Gebäude westlich der Burg gehörten ursprünglich zum Wirtschaftshof der Burg und späteren Domäne. Die Burg Ummendorf wurde 1919 durch die Gemeinde erworben und beherbergt heute unter anderem die Grundschule und das durch den Bördekreis getragene Börde-Museum, das Regionalmuseum für die Magdeburger Börde. Die gesamte Burganlage wird somit durch öffentliche Einrichtungen genutzt. Im Kern wohl auf das 13.Jh. zurückgehend, ist im Turm, der Nordwand und im Ostgiebel Mauerwerk aus gotischer Zeit erhalten. Ansonsten wird das heutige Kirchenschiff durch die Baumaßnahmen des Burgherrn Andreas I. von Meyendorff im 16.Jh. und unter dem Amtmann Johann Christoph Pflüger an der Wende vom 17. zum 18.Jh. geprägt. Dabei wurde der Turm im Jahr 1713 mit einer „welschen Haube mit Laterne“ versehen. Innen sind an der Ost- und Südwand Epitaphen der von Meyendorffs aus dem 16.Jh. eingelassen. Das Auferstehungsbild im Renaissanceaufsatz des Altars aus der Zeit um 1580 dürfte dem Werk des Braunschweiger Hofmalers Adam Ofinger zuzuordnen sein. Die Kanzel, vom Amtmann Pflüger gestiftet, zeigt Moses und die vier Evangelisten. An der Emporenbrüstung beenden sich barocke Gemälde mit Szenen aus dem Alten und Neuen Testament und ein großes romanisches Taufbecken. Außen ist in der Nordwand der Kirche das Epitaph des Pfarrers Wolfgang Kropf eingemauert, des ersten evangelischen Geistlichen des Ortes in der Mitte des 16.Jh. Ummendorfs Kirche hat aber nicht nur einen historischen Grund und architektonische Bedeutung, sie ist auch die größte Institution des Dorfes. 440 Gemeindemitglieder gestalten aktiv das Leben im Ort. Das Kirchengebäude kann nach Absprache besichtigt werden und ist an Fest- und Feiertagen ohnehin geöffnet. Unter der Leitung von Erika Müller gibt es eine Reihe ehrenamtlicher Kirchenführer, die dann Kirchendienst versehen oder Besuchergruppen als Ansprechpartner zur Seite stehen.