Hochbehälter in Sommerschenburg verbuddelt
Trinkwasser ja, Stromanschluss nein – eine neu errichtete Anlage auf dem Sportplatzgelände in Sommerschenburg erfüllt einen wichtigen Versorgungszweck. Eine zweite Fliege konnte mit der Klappe aber nicht geschlagen werden.
Von den zwei dicken Röhren nebst der nötigen Technik ist schon gar nicht mehr viel zu sehen. Vor einigen Wochen bereits ist die Trinkwasseranlage, konkret ein Trinkwasserhochbehälter, auf einer Teilfläche des Sommerschenburger Sportplatzes per Kran und Bagger eingebracht worden. Ausführende Instanz war der Trink- und Abwasserverband (TAV) Börde. Die Gemeinde hat die Fläche im Rahmen eines Gestattungsvertrags zur Verfügung gestellt.
Für die Versorgung unserer Gemeinde, speziell für die Orte Sommerschenburg und Sommersdorf, ist das eine wichtige Maßnahme gewesen, insbesondere auch im Hinblick auf die Absicherung, wenn Trinkwasserleitungen erneuert werden müssen und es dadurch im Versorgungsnetz vorübergehend zu Ausfällen kommt“, sagt Bürgermeisterin Hendrikje Riechers-Knape. Auch TAV-Geschäftsführerin hatte im Vorfeld auf die Dringlichkeit hingewiesen: Der Vorteil für die Gemeinde mit der neuen Anlage besteht darin, dass sie eine ordentliche Trinkwasserversorgung für die Zukunft haben wird. Mit dem aktuellen TW-Behälter kann die Versorgungssicherheit irgendwann nicht mehr abgedeckt werden.“
Die Standortfrage war im Gemeinderat nicht unumstritten, da ein man einen „erheblichen Nutzungsverlust“ für die Sportplatzfläche erkannt hatte. Den hätte man gern ausgeglichen beziehungsweise kompensiert gesehen, indem mit der TW-Anlage auch ein Stromanschluss hergestellt wird. Zwar ist der Sportplatz nicht in Dauernutzung, übers Jahr finden hier aber stets mehrere Veranstaltungen statt. Elektrischer Saft wäre dafür eine willkommene Aufwertung.
Stromanschluss zu teuer
„Leider hat das mit dem Stromanschluss nicht geklappt“, bedauert die Bürgermeisterin. „Da wären vergleichsweise horrende Kosten angefallen, was in keinem Verhältnis zu den zwei, drei Veranstaltungen auf dem Sportplatz gestanden hätte.“ Knapp 50.000 Euro sollte die Schaffung einer Stromquelle vor Ort kosten – für die Gemeinde zu viel und für den TAV eine nicht unbedingt notwendige Investition, um die Anlage betreiben zu können, da dies auch über eine Batterie oder eine Solarzelle gewährleistet sei. Immerhin: Die Beeinträchtigung des Geländes erachtet die Gemeinde nach der endgültigen Standortfestlegung nun als vertretbar. Hendrikje Riechers-Knape: „Der Standort wurde letztlich so gewählt, dass der Sportplatz trotzdem weiter genutzt werden kann und die Spielfläche erhalten bleibt. Die Sportplatzcontainer wurden im Zuge der Baumaßnahme umgesetzt, und es ist jetzt zumindest Wasser da.“
Der Erdwall, mit dem der Behälter überschüttet wurde, werde noch mit Grasbodendeckern bepflanzt und auch um die Anlage herum sollen noch kleinere Gestaltungsarbeiten folgen, so Riechers-Knape weiter: „Es soll ja vernünftig aussehen. Das wird dann ab Frühjahr geschehen.“
Überdies wird der TAV Börde noch an anderer Stelle in der Gemeinde trinkwassertechnisch tätig: Auf dem Friedhof in Marienborn soll gemäß Ratsbeschluss ein TW-Anschluss inklusive Entnahmestelle geschaffen werden. „Auch das wird aber erst im nächsten Jahr passieren“, kündigt die Bürgermeisterin an.
Text: Ronny Schoof - Volksstimme