Namenswahl: Ortsbürgermeister bittet um Ideen für ehemaligen Schulplatz
Die Freifläche, auf der einst die Wefensleber Schule stand, soll einen Namen bekommen. Die Gemeinde hat öffentlich dazu aufgerufen, Vorschläge einzureichen. Wo das möglich ist.
Bürgermeister Marko Bader möchte die mittlerweile begrünte Fläche gern öfter und wiederkehrend zu gewissen Anlässen und Veranstaltungen nutzen.
So, wie jüngst zum Maibaumaufstellen anschließendem Maifeuer. „Das waren quasi zwei gelungene Veranstaltungen in einer“, meint Bader, „und es hat sich gezeigt, dass der Platz neben der Sporthalle durchaus für solche Aktionen geeignet ist, in meinen Augen sogar besser als der Festplatz.“
Der eigentliche Festplatz befindet sich zwar nur ein paar Meter die Bahnhofstraße hinauf, Ecke Heinrich-Heine-Straße, liegt allerdings weit weniger offen und attraktiv, was die Peripherie anbelangt. Was für den Bürgermeister das Hauptargument liefert, für gewisse Dinge lieber den ehemaligen Schulhof zu nutzen: „Der Maibaum zum Beispiel als Symbol der Dorfgemeinschaft sollte auch zu sehen sein, wenn man durchs Dorf geht oder fährt.“
Nun seien Bezeichnungen wie „ehemaliger Schulhof“ oder „Platz neben der Turnhalle“ zwar zutreffend, dich auch etwas arg sperrig. Etwas Griffigeres und trotzdem Passendes soll her, weshalb Marko Bader anlässlich der Maifeier auch den Wunsch öffentlich machte, dem Gelände künftig einen eigenen Namen zu verpassen: „Der Platz soll einen Namen bekommen. Daher haben wir jetzt eine Art Kreativwettbewerb gestartet. Die Bürger können Vorschläge, gern auch mit einer Begründung, einreichen, damit wir dann aus möglichst vielen Ideen einen oder mehrere Favoriten wählen und gegebenenfalls zur Abstimmung stellen können.“
Bader betont, dass es dabei nicht um eine öffentliche Widmung geht, sondern lediglich um eine praktische Bezeichnung inoffiziellen Charakters. Zwei, drei Vorschläge seien bereits an ihn herangetragen worden. Der Bürgermeister freue ich auf noch weitere Ideen. Er könne sich vorstellen, dass „wir dann vielleicht schon zum Schützenfest im Sommer oder zum Oktoberfest eine Entscheidung verkünden. Aber das werden wir sehen. Letztlich ist das ja ein Vorhaben, das nicht eilt und womöglich auch bis zum nächsten Maifest warten kann.“
2016 ist das Schulgebäude knapp 45 Jahre nach der Erbauung abgerissen worden. Es war der Schlusspunkt einer für die Gemeinde enttäuschenden kreis- und kommunalpolitischen Linie, die mit der Schließung der Sekundarschule zehn Jahre zuvor ihren Anfang nahm. 2012 folgte der Beschluss, auch die Grundschule hier aufzugeben. Ein Jahr später läutete die Pausenklingel zum letzten Mal. 2014 wurde das für die Gemeindezwecke mittlerweile völlig überdimensionierte Haus komplett leergezogen, zum Abriss freigegeben bald darauf weitgehend eingeebnet. Mittlerweile erinnert nur noch die alte markante Stele daran, dass sich hier an der Bahnhofstraße 8 Mal der Schulhof befand.
Text: Ronny Schoof - Volksstimme