Himmelsteich in Sommerschenburg: So erfolgreich war die Sanierung
Die Operation am Himmelsteich in Sommerschenburg scheint geglückt. Die recht kurzfristig angebahnte Sanierungsmaßnahme ist weitgehend abgeschlossen . Was alles passiert ist und wie erfolgreich das war.
Seine alte Tiefe hat der Himmelsteich freilich noch nicht wieder erreicht und ist auch noch nicht auf kompletter Fläche gefüllt. Aber: Überraschend schnell sieht es hier schon wieder nach einem Gewässer aus.
Ob es so bleibt, wird die Zeit zeigen. Das zuständige Planungsbüro hatte allerdings bereits während der Sanierungsmaßnahme Ende 2022 eine optimistische Prognose gewagt, derzufolge der Teich über Winter und Frühling durchaus wieder volllaufen könnte.
Vor drei Monaten bot sich am Ufer noch ein völlig anderes Bild: Während ein Bagger mit extralangem Schwenkarm Stück für Stück den Faulschlamm aus dem Becken hievte, konnte man die Teichsohle durchweg trockenen Fußen überqueren. Der Himmelsteich war über den Sommer komplett ausgetrocknet.
Hydrologisch erklärte sich das recht einfach: Das Gewässer hat keine nennenswerten Zuläufe, jedenfalls keine, die selbst dauerhaft Wasser tragen und das Becken somit speisen könnten. Vielmehr sei die Füllmenge von Niederschlagswasser abhängig, wie Planer Konrad Spiegler erklärt. Da die vergangenen Sommer in der Hinsicht viel zu trocken verliefen, war es nur eine Frage des Wann und nicht des Ob der Teich blankliegen würde.
Punkt zwei: Die Schlammschicht auf dem Teichgrund hat offenbar reichlich Wasser gebunden, hatte sich insgesamt zu einem ungesunden Bestandteil des Biotops entwickelt. Nach Gemeindeangaben vor vermutlich 60 Jahren sei der Teich bis dato zuletzt entschlammt worden. Was zur Folge hatte, dass sich der Faulschlamm mittlerweile bis zu einem Meter dick auf dem Teichgrund aufgeschichtet hatte.
Die Entschlammung war deshalb nun Schwerpunkt der Sanierung. Die konnte auf die Schnelle im zweiten Halbjahr 2022 über das Artenschutzsofortprogramm des Umweltministeriums Sachsen-Anhalt und in Trägerschaft des Unterhaltungsverbands „Großer Graben“ auf den Weg gebracht werden. Die Maßnahme mit einem finanziellen Volumen von rund 350.000 Euro ist im Wesentlichen abgeschlossen. „Kleinere Restarbeiten sollen jetzt noch im März erfolgen“, wie Bürgermeisterin Hendrikje Riechers-Knape informiert. Ansonsten freue sie sich, „dass schon gut Wasser drin ist und die Entenpärchen wieder auf dem Teich schwimmen.“ In der Folge gelte es, „das Teichumfeld schick zu machen.“
Das Areal Himmelsteich misst etwa 1,7 Hektar. Entnommen wurden gut 4000 Kubikmeter Erdreich. Ziel war es laut Konrad Spiegler, „die Sohle wieder freizulegen, ohne sie dabei zu beschädigen, denn sie hat sich bei der Voruntersuchung als noch tragfähig erwiesen.“
Bis der Himmelsteich auch wieder als Angelgewässer genutzt werden kann, wird es noch eine ganze Weile dauern und muss wohl auch zunächst beobachtet werden, wie stabil der Füllstand bleibt. Der Angelverein Oschersleben als Pächter hat aber bereits signalisiert, hier perspektivisch wieder Fische einzusetzen. Darüber hinaus gebe es Pläne, den Uferbereich attraktiver zu gestalten.
Text: Ronny Schoof - Volksstimme